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Pastor´s Heart von Claudia Eisinger

Pastors Heart

Wenn ich im Herbst über die Felder wandere, sehe ich viele Bauern, die ihre Felder pflügen und den Boden auflockern. Da mag sich Mancher wundern, weil doch viele Samen erst im Frühjahr ausgesät werden. Und der Bauer fängt bereits nach dem Einbringen der Ernte direkt wieder an die Felder zu bestellen.

Dieses Beispiel ist für mich eine wunderbare Metapher für das was im vergangenen Jahr zu unserem Fokusthema „Nachwuchs fördern – Brücken bauen“ in der Andreasgemeinde geschehen ist. Wir haben viel Boden bereitet…vorbereitet und Ernte der vergangenen Jahre eingebracht und manches sichtbare Neue braucht wie der neue Same im Frühjahr noch Zeit zu wachsen.

Was meint das Bild des „Boden-Bereitens“: Als wir Anfang des Jahres in der Projektgruppe Nachwuchsförderung erstmalig zusammenkamen war uns klar, dass wir nicht viele neue Angebote schaffen wollen, sondern dass es uns wichtiger ist, bei der Fülle an Angeboten die wir haben, das Bestehende zu verknüpfen, Synergien zu schaffen, eben Brücken zu bauen. So nannten wir dann auch das Projekt „Brücken bauen“. Brücken zwischen Angeboten der Kinder-, Jugend-, junge Erwachsenen- und Familienarbeit, zwischen den Bereichen und zu Kooperationspartnern in der Nachwuchsarbeit. Mit dem Ziel die nächste Generation für Gott zu begeistern.

Wir haben uns Ziele gesetzt, die mit einer Mindset (Haltungs-) Änderung einhergehen.

  • „Alle nehmen die Nachwuchsarbeit als einen Bereich wahr“
  • „Wir führen Menschen zum nächsten Angebot entsprechend ihrer Bedürfnisse“
  • „Wir sind eine Gemeinde und geben uns gegenseitig den Staffelstab in die Hand“

Wir alle wissen, dass es mehr Zeit braucht Einstellungen zu verändern, als ein neues Angebot aus dem Boden zu stampfen und wir sind nach einem Jahr sehr glücklich, dass wir erste sichtbare Veränderungen bemerken.

Was hat sich für die Zielgruppen konkret geändert?

  • Wir, die Haupt- und Ehrenamtlichen Mitarbeiter der Nachwuchsarbeit sind viel besser informiert was altersgruppenübergreifend läuft, wir können daher aktiver Menschen einladen
  • Es ist transparenter nach außen was wir tun, wer die Ansprechpartner sind, Informationen wurden besser aufbereitet, besser gestreut
  • Wir haben verstanden, dass es Sinn macht Brücken zu haben, denn die Menschen, die zu uns kommen interessiert: was gibt es an Angebot für meine Kinder, meine Anliegen etc. und nicht wer macht das

Wir haben Strukturen geschaffen und arbeiten an einer Haltungen, die einen guten Nährboden bieten, damit künftige Angebote Synergien haben und weniger Reibungsverluste und wir dadurch den Menschen besser dienen können.

Das Ganze klingt noch sehr theoretisch, darum hier zwei praktische Beispiele:

Ich war an einem Samstag in der Bücherei in Niederhöchstadt und hörte eine Frau mit ihren Kindern englisch sprechen. Da an diesem Nachmittag in der Andreasgemeinde die „Storyhour“ stattfand, lud ich sie ein. Sie reagierte erfreut und fragte direkt „Andreasgemeinde, da wollte ich mich schon lange mal erkundigen, wir sind vor kurzem hergezogen und haben uns gefragt was es für unsere Kinder in der Gemeinde gibt“. Also lud ich sie direkt auch noch zum Kompass ein, der zwei Wochen später stattfand, weil das Alter der Kinder genau zu diesem Angebot passte. Früher hätte ich die Termine des Kompass nicht gewusst und auch nicht leidenschaftlich von dem Angebot schwärmen können. Heute ist diese Familie mehrfach bei verschiedenen Angeboten in der Gemeinde gewesen und ich freue mich über die Brücke vom Familienzentrum in den Kinderbereich und auch in weitere Angebote der Gemeinde - auch für die Eltern.

Die Menschen, mit denen wir es tagtäglich zu tun haben, sehen die Andreasgemeinde als eine Gemeinde und die meisten erfreuen sich an der Buntheit. Als Waltraud mich vergangene Woche zum Mittagstisch einlud, saß ich mit einer lieben Seniorin, die ich schon länger kenne an einem Tisch, die mich fragte: „wann ist denn wieder Adventskranzbasteln? Das war letztes Jahr so schön und es war so herrlich mit den wuselnden Kindern und den Konfirmanden, die geholfen haben.“ Die Dame wird diese Woche wieder zum Adventskranzbasteln kommen, weil sie den Kontakt zu den Kindern und die Teens genossen hat, den sie sonst in ihrem Alltag nicht hat. Und auch die Kinder konnten an dem Tag von der älteren Dame lernen.

Solche Stories wünsche ich mir mehr und mehr. Das sind die sichtbaren Brücken in unserer Arbeit und ich bekomme weitaus nicht alles mit was läuft. Daher schreibt mir doch Eure Geschichten, ich würde mich freuen von Euren Brückenerlebnissen zu lesen.

Der Acker ist bestellt und die Samen werden wir sähen…und uns dann in einiger Zeit an der Ernte erfreuen. Das Fokusthema „Nachwuchs fördern – Brücken bauen“ kommt mit dem Jahresende 2019 zum Abschluss. An dem Thema aber bleiben wir voller Leidenschaft dran, weil uns der Nachwuchs am Herzen liegt!

Dir auch? Dann kommt doch am 8. Februar zu unserem Nachwuchstag.Herzliche Einladung!