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Pastor´s Heart von Kai Scheunemann

Pastors Heart

Menschen sehen – in ihrer Stärke

Nelson Mandela, Friedensnobelpreistäger und ehemaliger Präsident Südafrikas sagte bei seiner Antrittsrede am 10.5.1994:

„Unsere tiefste Angst ist es nicht, ungenügend zu sein. Unsere tiefste Angst ist es, dass wir über alle Maßen kraftvoll sind. Es ist unser Licht, nicht unserer Dunkelheit, das wir am meisten fürchten. Wir fragen uns, wer bin ich denn, um von mir zu glauben, dass ich brillant, großartig, begabt und einzigartig bin? Aber genau darum geht es. Warum solltest Du es nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes. Dich klein zu machen nützt der Welt nicht. Es zeugt nicht von Erleuchtung, dich zurückzunehmen, nur damit sich anderer Menschen um dich herum nicht verunsichert fühlen. Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, die in uns liegt, in die Welt zu bringen. Sie ist nicht in einigen von uns, sie ist in jedem von uns. Und indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis, das Gleiche zu tun. Wenn wir von unserer eignen Angst befreit sind, befreit unser Dasein automatisch die anderen.“

Claudia Eisinger zitierte diese Worte in ihrer Predigt vor ein paar Wochen – und sie haben mich tief berührt. Dass wir Angst vor unserer Stärke haben, und nicht vor unseren Schwächen, vor unserem Licht, und nicht vor unserer Dunkelheit, das war mir neu. Aber wie Recht hat Mandela! Wie würde unsere Familie, unsere Gemeinde, wie würde unser Niederhöchstadt, und unser Land sich verändern, wenn wir alle unsere Gaben, unsere Stärken, unsere Passion entdecken und fröhlich-selbstbewusst zeigen dürfen – und sie engagiert-demütig einsetzen würden zum Wohl aller?
Stell es Dir einfach mal vor? Du siehst vor allem die Stärken, Gaben und positiven Eigenschaften Deiner Partnerin/Deines Partners, die er oder sie fröhlich-selbstbewusst leben darf – und nicht zuerst seine/ihre Schwächen, Fehler und nervigen Eigenschaften… Und wenn Du genauso positiv Deinen Nachbarn, den Politiker, Deinen Gegner sehen würdest… Würden wir nicht alle auf einmal in einem neuen Licht erscheinen?

„Menschen sehen“, das ist unser Fokusthema als Gemeinde für das Jahr 2023. Und das haben wir beim AndreasTag am Sonntag gefeiert. Allein an diesem AndreasTag haben knapp 50 Mitarbeiter*innen mitgedacht, mitgearbeitet, mitgeschwitzt und mitgelacht – so dass auch dieser AndreasTag zu einem ganz besonderen Gemeinschaftstag werden konnte. Viele haben sich bei mir bedankt, dass dieser AndreasTag so viel Raum für Begegnung gelassen hat – genau das, was wir uns für diesen Tag erhofft haben. Aber dass diese Begegnung so entspannt, in einem so dekorativen, klangvollen, schönen und leckeren Rahmen möglich war, das liegt an jeder und jedem von diesen 50 Mitarbeiter*innen. Jede*r hat sich mit ihren/seinen Gaben eingebracht und den anderen gedient. Einige sind ein paar Extrameilen dafür gegangen.

Was wäre unsere Gemeinde ohne Euch?
Keine Gemeinde!
Zumindest keine, wie Jesus sie sich vorgestellt hat: eine wunderschöne, quietschlebendige und herrlich-bunte Braut, die feiert und dient, Jesus nachfolgt und Gott anbetet und so Frieden und Hoffnung in die Welt trägt.

Es ist mir eine Freude und eine Ehre mit Euch ein Stück Himmel auf diese Welt zu bringen.
Noch mal von Herzen Danke an allen, die am Sonntag mitgearbeitet und mitgefeiert haben!

Euer Kai