Zurück

Vom Pastor zum Cutter

Pastors HeartErstellt von Fabian J. Witmer

Ich staune immer noch, wie sehr sich die Welt innerhalb weniger Tage verändert hat – auch meine Arbeitswelt. Mein Job in der Andreasgemeinde hat sich in den letzten Wochen massiv verändert. Meine „normale“ Mischung aus pastoraler und administrativer Tätigkeiten wurde auf den Kopf gestellt!

Geschwind mussten Heimarbeitsplätze für unsere Mitarbeitende geschaffen, entsprechende IT-Lösungen implementiert, Videokonferenz-Tools erprobt und der Gemeinde-, Gruppen- und Teamalltag in den „Krisenmodus“ überführt werden. Fast nebenbei standen wir vor der Frage: Was machen wir eigentlich mit unseren Gottesdiensten? – Einfach klein beigeben war keine Option.

Was für ein Segen, dass wir seit vielen Jahren ein Videoteam in der Andreasgemeinde haben! Oft unbemerkt haben sie unsere größeren Veranstaltungen begleitet (z.B. Kindermusical, Oktoberfest, GoSpecial). Aber, seitdem DVDs immer mehr außer Mode gekommen sind, haben wir relativ wenig von ihnen mitbekommen. (Nur wer regelmäßig den Offenen Kanal Frankfurt schaut, hat unsere Gottesdienste dort immer wieder entdecken können – übrigens bis heute.) Voller Enthusiasmus haben sie aus dem Stand eine wöchentliche Gottesdienst-Produktion möglich gemacht! Die Ergebnisse sind auf unserem YouTube-Kanal seit dem 15.03.2020 zu sehen.

Die Produktionsseite war also bestens abgedeckt. Doch wie kommt es vom Roh-Schnitt zum fertigen Produkt auf YouTube mit Untertiteln, Einspielern, Bauchbinden…und das innerhalb weniger Stunden? – Hier komme ich ins Spiel. Bei mir laufen am Ende alle Fäden zusammen. Mein Arbeitsplatz: Der Schnittcomputer. Je größer oder aufwendiger die Produktion (z.B. Osternacht oder GoSpecial), desto mehr habe ich zu tun. Eine spannende Angelegenheit, die – auch wenn sehr zeitaufwendig – zugegebenermaßen viel Spaß macht und mich an mein Schülerpraktikum beim ZDF in Mainz erinnert. So hat sich dieser frühe Berufswunsch ganz überraschend in meinem pastoralen Arbeitsfeld erfüllt.

Mit diesen Veränderungen kommen auch ganz neue Chancen. Unser Team und ich lernen jede Woche dazu. Und verstecken müssen wir uns für die Ergebnisse nicht. Ist das nicht eine Gelegenheit, Menschen für den Glauben zu interessieren? Wie schön ist nun die Möglichkeit, Gottesdienste empfehlen zu können, die jeder selbst zuvor mit seinem „Prüfsiegel“ versehen konnte. In diesem Sinne: Teilen, teilen, teilen!