Wir denken oft, dass das nur uns so geht, aber in Wirklichkeit sind die anderen auch nur so lange normal, bis du sie richtig kennen lernst. Es gibt tausend Gründe sich anders zu fühlen oder auch tatsächlich in vielen Situationen ausgegrenzt zu sein oder sogar diskriminiert zu werden: eine Behinderung, eine andere Hautfarbe, eine andere Kultur, Homosexualität, Transidentität, nicht intelligent genug sein, zu intelligent sein, zu schüchtern zu sein, zu laut zu sein…
Deshalb gab es im November den Themenmonat „All Inclusive – alle sind normal bist du sie kennenlernst“. Ein Vorbereitungsteam hatte sich vorher intensiv mit dem Thema beschäftig und versucht, sich in möglichst viele unterschiedliche Menschen hinein zu versetzen, immer mit der Frage im Hinterkopf: Was braucht diese Person, um sich im Jugendbereich der Andreasgemeinde wohl zu fühlen? Im November war dann das Anders-Sein Thema in den Hauskreisen, in der Friendzone, im Connect, Connection und auf der Herbstfreizeit. Zusätzlich haben wir einen Mal- und einen Kochworkshop veranstaltet und bei zwei Talk-Abenden mit spannenden Gästen diskutiert.
Für mich war der Themenmonat eine große Bereicherung. Es hat Spaß gemacht, sich in andere Menschen hinein zu versetzen und mal die Perspektive zu wechseln. Vieles war neu, Manches erhellend, Manches erschütternd und Einiges erleichternd. Ich habe in diesem Monat kapiert: Ich bin nicht die Einzige, die sich oft anders fühlt. Vielen geht es so. Und mein Blick hat sich geweitet für die Bedürfnisse anderer. Meine Hoffnung ist, dass wir mit dem Themenmonat einigen die Tür ein Stück (weiter) öffnen konnten.
(Ein Text von Leonie Hatzfeld)
